Politische Bildung – so wie sie hier verstanden wird – trägt zum Erkennen und Verstehen politischer Elemente der Wirklichkeit bei. Dabei ist die Frage danach, welche Inhalte und Fragestellungen von wem als politische Gegenstände benannt werden und so auch in politische Diskurse eintreten können, selbst Teil politischer Bildung. Sie ist subjektbezogen, indem sie die Einzelnen in ihren Lebenswelten und Artikulationen ernst nimmt, fragt aber immer auch nach den gesellschaftlichen Bedingungen und Machtverhältnissen der Subjektivierung.

Reflexive politische Bildung – so wie sie hier verstanden wird – fragt nach den politischen Bedingungen eines besseren Lebens und stellt daher immer Machtverhältnisse in Frage. Dabei reflektiert sie die Widersprüche des Bildungsbegriffs. Indem Bildung zur Mündigkeit der Subjekte und zur Spielfelderweiterung der Gesellschaft beitragen will, formuliert der Bezug auf Bildung normative Elemente. Gleichzeitig respektiert Bildung die Kontingenz von Bildungsprozessen und die radikale Unverfügbarkeit subjektiver Bildungsprozesse.